Das Gefühl, wenn Matsch um Finger und Zehen fließt, weckt wahre Kindheitserinnerung und somit auch ein echtes Wohlgefühl. Mehr Wellness geht nicht. Keine Wunder also, dass in der Mitte und im Süden Deutschlands vor allem die fruchtbaren, torfhaltigen Böden zur Entspannung und für Wohlfühlanwendungen genutzt werden.
Aus der klassischen Gesundheitstherapie sind Moorbäder heute nicht mehr wegzudenken. Moorbäder sind warm und wohltuend für den Körper. Da die braune Masse nach und nach Wärme abgibt, werden die Organe besser durchblutet und es setzt ein angenehm beruhigender und schmerzlindernder Effekt ein.
Erfahren Sie hier, wie das Naturheilmittel wirkt und welche positiven Eigenschaften das Heilmoor mit sich bringt.
Moorbäder haben eine lange Geschichte und wurden bereits im antiken Rom und Griechenland geschätzt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich verschiedene Arten von Moorbädern, die heute in vielen Ländern und Kulturen Anwendung finden. Die heilenden Eigenschaften des Moores sind schon lange bekannt. Bereits im Mittelalter schrieben Ärzte und Heiler dem Moor eine Vielzahl von heilenden Wirkungen zu, die bis heute Bestand haben.
In Deutschland begann die Erforschung der Moorbäder und ihrer therapeutischen Wirkung im 18. und 19. Jahrhundert. Wissenschaftler wie Johann Siegmund Hahn und Sebastian Kneipp widmeten sich der Erforschung des Heilmoors und dessen Anwendung in der Medizin. Ihre Forschungen führten zu einer besseren Kenntnis der Wirkstoffe im Torf und deren Wirkung auf den menschlichen Körper. Dadurch wurden Moorbäder immer populärer und erlangten ihren heutigen Stellenwert in der Naturheilkunde.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurden zahlreiche Moorheilbäder und Kurbetriebe in Deutschland gegründet, die sich auf die Anwendung von Moorbädern und anderen Moor Therapien spezialisierten. Diese Bäder bieten seitdem eine Vielzahl von Anwendungen an, darunter Voll- und Teilbäder, Moorpackungen und Moorkompressen. Dabei wurde das Moor nicht nur zur Linderung körperlicher Beschwerden, sondern auch zur Entspannung und Regeneration eingesetzt.
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Interesse an Naturheilverfahren und alternativen Therapieansätzen weiter verstärkt. Dadurch hat auch die Bedeutung von Moorbädern als natürliche Heilmethode zugenommen und ist heute noch immer aktuell.
Ein Vollbad in einem Zuber voll Moor ist ein besonderes Erlebnis: Die zähflüssige Masse ist wärmer als gedacht. Bis zu 42°C werden im Moorbad erreicht – für ein Wasserbad wäre das viel zu heiß. Bis zum Hals von warmem Moorbrei umhüllt, kommt der Körper zur Ruhe und der Geist entspannt. Für professionelle Moorbäder in Wellnesshotels, Thermen und Gesundheitsresorts wird häufig frischer Torf verwendet, der aus den Abbaugebieten bezogen wird. Für die Anwendung zu Hause gibt es auch in Apotheken und Drogerien fertige Moorbäder-Packungen bzw. Moor-Pflaster.
Gebadet wird somit nicht in Moor, sondern meistens in Torf (ein sogenanntes Peloid). Frisch gestochener Torf und Thermalwasser sind die beiden natürlichen Zutaten für ein gesundes Moorbad. Torf entsteht durch die nur teilweise Zersetzung von abgestorbenem Pflanzenmaterial, wie Torfmoose und Sauergräser. Dieses wird in Jahrhunderten in einem Moor (dauernd vernässtes Feuchtgebiet mit einer typisch niedrigen Vegetation) unter Luftabschluss zu Torf. Dieser besitzt die Eigenschaft, Wärme besonders lange speichern zu können. Dadurch wird die behandelte Körperstelle angenehm und fast unmerklich überwärmt.
Mit Wasser vermischt ist der Badetorf ein hervorragender Wärmespeicher, der nur langsam die Wärme an den Körper wieder abgibt. Daher kann ein Moorbad eine Temperatur von bis zu 46 °C erreichen, ohne dass Sie es als zu heiß empfinden.
Die Badezeit beträgt normalerweise etwa 20 bis 30 Minuten. Jedoch umfasst das Moorbad noch das Abwaschen des Moors und die Ruhezeit. Aus diesem Grund dauert eine Moor-Anwendung häufig bis zu einer Stunde.
Moorbäder gibt es in verschiedenen Varianten. Die drei bekanntesten sind der Naturmoor, der italienische Fango und der Torf. Naturmoor besteht aus abgestorbenen Pflanzenresten und wird hauptsächlich in Mooren gewonnen. Es zeichnet sich durch seine reichhaltigen Nährstoffe und Mineralien aus, die eine entspannende und heilende Wirkung auf den Körper haben.
Jede dieser Moorbäder-Arten hat ihre eigenen spezifischen Eigenschaften und Vorteile, sodass sie auf unterschiedliche Bedürfnisse und Beschwerden abgestimmt werden können. Egal, für welche Art von Moorbad Sie sich entscheiden, es bietet eine natürliche und wohltuende Möglichkeit, den Körper zu pflegen und die Gesundheit zu fördern.
Haben Sie sich für ein Moorbad entschieden, wird mit Ihnen vorher der Ablauf des Bades genau besprochen und eine Anamnese durchgeführt. Ein Moorbad kann als ein Voll- oder Teilbad genossen werden. Die Badezeit genießen Sie unbekleidet. Anschließend an das Bad wird das Moor abgewaschen und Sie werden in warme Tücher gewickelt. Dann müssen Sie sich ausruhen, damit die Wirkstoffe sich entfalten können.
Bei so viel Aktivität im Körper winken die Schmerzrezeptoren nur noch ab. Selbst chronische Schmerzzustände können unterbrochen und so Leiden gelindert werden. Die Huminsäuren im Moor wirken zudem entzündungshemmend, schmerzlindernd und antiviral. In der Ruhephase profitiert Ihr Körper von der erhöhten Körpertemperatur und Entspannung stellt sich ein.
Dem Moor oder besser gesagt dem Torf werden unzählige positive Eigenschaften zugeschrieben. Zum einen führt die hohe Temperatur des Bades zu dem sog. Heilfieber, welches die Abwehrkräfte mobilisiert und das Immunsystem anregt.
Ebenso gelangen die wertvollen, im Torf enthaltenen Pflanzenstoffe durch die Wärme in die Haut. Dort können auch diese ihre heilsame Wirkung entfalten. Diese wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und entspannend.
Darüber hinaus regt ein Moorbad die Durchblutung an, wodurch Muskelverspannungen gelöst werden können. Zudem wird auch der Stoffwechsel dadurch angeregt, was bei der Entgiftung und Entschlackung des Körpers von großem Vorteil ist.
Die positive Wirkung des Moorbades ist aber nicht nur direkt am Körper zu sehen. Der viel größere Effekt ist die entspannende Wirkung und die Möglichkeit, dabei Ruhe zu finden. Außerdem sorgt die wohltuende Wärme dafür, dass Schmerzen gelindert werden und sich die Muskeln entspannen. Das ist vor allem für die mentale Gesundheit ein wichtiger Aspekt.
Beim Moorbad ist die Wärmeübertragung auf den Körper optimal. Bei einem 20-minütigen Vollbad steigt die Körperkerntemperatur um bis zu 2°C. Es entsteht so eine Art künstliches Fieber. Dadurch wird die Immunabwehr angeregt, die Muskulatur entspannt, die Gefäße erweitern sich und der Stoffwechselgrundumsatz erhöht sich.
Wie Sie bereits sehen, hat das Moor viele positive Eigenschaften auf den Körper. Diese können wiederum auch bei einigen Krankheiten und Beschwerden für Linderung und Heilung sorgen. Wir geben Ihnen einen Überblick über die möglichen Gesundheitszustände, bei denen Sie von einem Moorbad profitieren können.
Warme Moor-Anwendungen helfen bei folgenden Beschwerden:
Auch kalte Moor-Anwendungen können Linderung verschaffen bei:
Es gibt aber auch Gesundheitszustände, bei denen Sie von einem Moorbad unbedingt absehen sollten. Dazu gehören unter anderem offene Wunden und nässende Ekzeme sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs. Auch bei einer Schwangerschaft sollten Sie auf das Bad im Moor verzichten, da die Wirkstoffe auch den Hormonhaushalt beeinflussen können.
Die verschiedenen Arten von Mooranwendungen ermöglichen es, für jeden individuellen Bedarf die passende Behandlung zu finden. Je nach gewünschter Wirkung und persönlichen Vorlieben können die unterschiedlichen Moorbehandlungen kombiniert und angepasst werden, um das bestmögliche Ergebnis für Körper und Geist zu erzielen:
Die heilungsfördernde Wirkung von Moorbäder wird in der Medizin bereits seit über 200 Jahren genutzt. Damals wurden die Mooranwendungen hauptsächlich nur in Klosteranlagen, die nur für wenige zugänglich waren, durchgeführt. Heute können Sie Moorbäder und -anwendungen als Wellness-Arrangements in vielen Wellness Stars Wellnesshotels, Thermen und Gesundheitsresorts genießen.
Börde Therme in Bad Bad Sassendorf
In der Wellnessabteilung „MedyWell“ der mit 5 Sternen ausgezeichneten Wellness Therme können Sie sich auf wohltuende Mooranwendungen mit dem „Original Bad Sassendorfer Moor“ freuen.
Adelindis Therme mit Thermenhotel im Gesundheitszentrum Bad Buchau
In Bad Buchau werden Moorbäder im Rahmen einer ganzheitlichen Bäderkur und auch bei verschiedenen Wellness-Anwendungen angeboten.
Gesundheitszentrum Waldsee-Therme in Bad Waldsee
Frisch gestochener Naturmoor und quellfrisches Thermalwasser zeichnen die Mooranwendungen in der Waldsee-Therme aus.
feelMOOR Therme in Bad Wurzach
In der feelMOOR Therme in Bad Wurzach wird auf einen großen Erfahrungsschatz bei der aufwendigen und sorgfältigen Herstellung von Moorbädern und Moorpackungen zurückgegriffen.