Der Begriff Wellness ist vielen bekannt. Aber haben Sie sich schon mal gefragt, was genau er bedeutet? Oft wird Wellness mit Wohlbefinden gleichgesetzt, aber mittlerweile ist Wellness zu einem Lebensstil geworden und beinhaltet mehr als nur das eigene Wohlbefinden. Es geht vielmehr um die eigene Gesundheit.
Über den genauen Zeitpunkt, wann „Wellness“ sich in Deutschland etabliert hat, lässt sich sicherlich abendfüllend streiten. Manche Autoren sehen den Wellness-Trend ab dem Jahr 2000, da der gesellschaftliche Wertewandel, demzufolge Erfolg und Gesundheit unmittelbar zusammengehören, oftmals dieser Zeit zugeordnet wird. Immer mehr Menschen waren bereit, auch privat Verantwortung für gesundheitliche Vorsorgemaßnahmen zu übernehmen. Der Trend ging dabei ganz klar zu immer mehr ruhigen Gesundheitsprogrammen, bei denen das Wohlfühlen im Mittelpunkt stand.
In Deutschland wird der Begriff „Wellness“ seit Beginn seines Auftauchens als eine neue Wortschöpfung verwendet, die sich aus dem Englischen "Well-being" und "Fitness" zusammensetzt. In Frankreich, Belgien und der französichen Schweiz spricht man von „bien être“ oder „regeneration“, in England von „well-being“ und in USA, Asien und Skandinavien wird „spa“ verwendet. Die Gemeinsamkeit aller Begriffe liegt in der Betonung von „Wohlfühlen“, wobei dieses Gefühl in seiner Ausprägung und Intensität in der Regel von Werbeagenturen definiert wurde. Damit begann eine Entwicklung, die praktisch alle Dinge direkt oder indirekt zu „Wellness-Produkten“ machte, die ein Wohlfühlen auslösten bzw. förderten. Schnell sprachen alle von Wellness-Socken und Wellness-Marmelade, es gab Wellness für die Kleidung und Wellness für Haustiere - kurz gesagt: Wellness wurde zu einem sehr positiv besetzten Verkaufsargument und plötzlich wiesen fast alle Produkte des täglichen Lebens „Wohlfühlkomponenten“ auf.
Diese Entwicklung machte es erforderlich, seriöse Wellness-Angebote und Anbieter von diversen Trittbrettfahrern deutlich abzugrenzen. Das Ziel der Wellness Stars war es daher bereits im Jahr 2004 mit dem Qualitätssiegel aufzuzeigen, welche Voraussetzungen der Gast im Wellness-Bereich eines Hotels oder einer Therme anhand objektiver Bewertung erwarten kann. Aufgrund der unterschiedlichen Ausstattung, Größe und der Vielfalt der Wellness-Angebote erfolgt durch die Wellness Stars eine Qualitätseinstufung und damit eine Vergleichbarkeit von Hotels, Thermen und Gesundheitsresorts in 3 bis 5 Sterne-Kategorien.
Der Begriff Wellness wird leider immer noch sehr vielschichtig eingesetzt. Im Fokus stehen aber immer Maßnahmen, Aktionen, Erlebnisse oder Methoden, die zur Entspannung und Erholung vom stressigen Alltag dienen. Sicher denken Sie bei Wellness an wohltuende Massagen, ausgedehnte Saunagänge und Kosmetikbehandlungen - oft einhergehend mit einem kurzen Wellnessurlaub, in dem man dem stressigen Alltag entfliehen kann. Aber der Wellness-Begriff geht viel weiter. Denn er bezieht sich auf das ganze Leben und darauf, dass man auch im täglichen Leben auf sein Wohlbefinden achten sollte. Hierbei stehen vier Bereiche besonders im Fokus:
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung versorgt den Körper nicht nur ausreichend mit Nährstoffen sondern ist auch unverzichtbar für ein gutes Körpergefühl. Zum Wellness-Lebensstil gehört auch ausreichende Bewegung als Ausgleich zum täglichen Leben. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Pflege von sozialen Kontakten. Diese sorgen für emotionale Stabilität und tragen zu unserem allgemeinen Wohlbefinden bei. Zu guter Letzt ist natürlich Entspannung ein wichtiger Bestandteil von Wellness. Das beinhaltet nicht zwangsweise nur Massagen oder Kosmetikbehandlungen. Auch Meditation, tägliche Spaziergänge oder das Lesen eines Buchs können entspannend und wohltuend sein.
Gesundheit, Lebensfreude, Wohlbefinden und ewige Jugend sind ein alter Menschheitstraum. Wellness ist zum Wunschbrunnen für die Erfüllung dieser Ziele geworden. Gesundheit scheint nun in Wohlbefinden steigerungsfähig zu sein. Gesundheit bestimmt sich nicht mehr allein durch die Abwesenheit von Krankheit. Um Wohlbefinden zu erreichen, ist das harmonische Wechselspiel von An- und Entspannung sowie Aktivität und Ruhe entscheidend – so wie Wellness es bieten kann. Wohlbefinden wird hier zum individuellen Entwicklungsprojekt, der eigene Lebensstil zur Aufgabe. Man übernimmt selbst die Verantwortung für körperliche Fitness, ausgewogene Ernährung, seelisches Gleichgewicht und geistige Aktivität.
Frauen und Männer stellen unterschiedliche Erwartungen an Wellnessangebote: Männer bevorzugen eher Fitness, während Frauen der Entspannung der Vorzug geben. Männer erwarten sportliches Ambiente, gute Trainer, professionelle Programme, Entspannungstraining, Gourmet-Diät und nachweisbaren Erfolg. Frauen wollen ein Wohlfühlambiente, den Ganzkörperaspekt, professionelle Kosmetik und Gymnastik, gesunde Ernährung sowie persönliche und freundliche Betreuung. Männer müssen noch immer stärker für Erholungs- und Beauty-Behandlungen mit Massagen und Bädern begeistert werden.
Eine weitere wichtige Unterscheidung kann zwischen aktiven und passiven Wellnessgästen getroffen werden. Passive Wellnessgäste unterscheiden sich von den aktiven durch höhere Ansprüche an Genussangebote. Aktive Wellnessgäste hingegen wollen nicht nur etwas für ihre Gesundheit tun, sie verhalten sich auch entsprechend im Alltag, indem sie mehr Sport treiben und sich gesünder ernähren.
Wussten Sie, dass Frauen Wellnessangeboten gegenüber viel aufgeschlossener, aktiver und besser informiert sind. Sie glauben weitaus stärker als Männer daran, dass man auf seine eigene gesundheitliche Verfassung Einfluss nehmen kann. Und während für Frauen Schönheit aus dem eigenen Wohlbefinden und der Ausstrahlung eines Menschen resultiert, hat für Männer Schönheit kaum bis gar keine Berührungspunkte mit dem Bereich Wellness. Frauen im mittleren Alter bevorzugen eher Wellnesshotels und Gesundheitsesorts, wohingegen Männer mit Wellness eher Fitness Center oder Thermen verbinden.